Ist Zahnseide sinnvoll oder nicht?

Die Frage, ob Zahnseide sinnvoll ist oder nicht, ob sie gar gefährlich ist oder einfach nicht nötig, treibt manchen Internetsurfer um. Dabei werden zwei Fragen angesprochen:

A) Ist Zahnzwischenraumreinigung und Zahnzwischenrumpflege nötig oder nicht

B) Ist Zahnseide das geeignete Mittel der Wahl, ist sie gar gefährlich oder gibt es bessere Alternativen?

Dies ist nur ein Diskussionsbeitrag, falls Sie wegen Zeitungsberichten wegen gefährlicher Zahnseide überlegen, ob Zahnzwischenraumpflege damit per se für Sie ausfällt oder nicht.

Zu A ist zu sagen: hier geht es im Grunde um die Frage, ob den Zähneputzen grundsätzlich in Frage zu stellen sei. Das klingt erst mal abstrus. Doch zumindest über die Art des Zähne putzens gibt es ja unterschiedliche Ansichten. Eing ist man sich allerdings, dass in Anbetracht der aktuellen Ernährungsgewohnheiten gilt: die Plaque (der Zahnbelag) muß weg. (Über Pro und Contra der Remineralisierung (Fluor) soll hier nicht gesprochen werden.) Das kann durch mechanisches Entfernen von Essensresten und Biofilm (Plaque) geschehen. Angesichts der Gefahr von Putzschäden gibt es auch Positionen, den Menschen eine chemische Zahnpflege (CHX -> Prof Ringli, Zürich) zu empfehlen. Man könnte auch gesundere Ernährung empfehlen, inklusive zähem und festen Nahrungsmitteln, wenn es um die Reduktion der Neubildung und Entfernung der schon entstandenen Plaque geht. Doch in Bezug auf der Zahnzwischenräume verbleibt immer die Frage, wie denn die 30 bis 40 Prozent der Zahnoberfläche (2 von 5 Seiten des Zahns) von Essensresten und Biofilm Plaque befreit werden und somit Karies und Zahnfleischentzündungen aus dem weg gegangen wird. Es gibt zudem Studien, dass sich die Art der Bakterienzusammensetzung im Mund mit dem Alter von etwa 30 Jahren verändert und das Risiko von Zahnfleischerkrankungen steigt und das Risiko der karienbildung ein wenig in den Hintergrund geht. Wie auch immer: die Frage der Zahnzwischenraumreinigung bleibt bestehen, sofern wir das Thema Ernährung (Arten der Nahrungsmittel, Zucker und Zuckerarten, Fasern, zähe Lebensmittel, Bitterstoffe etc pp) nicht angehen.

Zu B: wenn aber nun klar ist, dass die Plaque Auslöser von Karies und Zahnfleischentzündung ist, dann geht es auch um die Reinigung der Zahnzwischenräume (ausser den Kontaktpunkten meinetwegen). Hier ist nun die Frage, ob Zahnseide sinnvoll oder eben nicht so gut, evtl gar gefährlich ist. Nur weil einige Zeitungen berichten, Zahnseide würde in den USA nicht mehr empfohlen werden, da die Studienlage unklar sei, befreit uns leider nicht, die Zahnzwischenräume zu reinigen. ... ausser: wie ändern unsere Ernährung inkl. Anbaumethoden und Zubereitungsmethoden der Lebensmittel. Doch auch dann scheint Zahnpflege und Zahnzwischenraumpflege immer noch notwendig.

Ergo: Zahnzwischenraumpflege ist notwenig.

Ist Zahnseide das Mittel der Wahl?

Ja, ... sofern richtig angewendet, ist es die gründlichste und schnellste Form der Zahnzwischenraumreinigung. Falsch angewendet kann sie dagegen durchaus gefährlich sein. Daher sollte man auf der Zahnseiden-Startseite hier im Zahnpflegeprodukte Portal mal schauen, wie die Anwendung geht und ob man das für sich auch so hinbekommt. Sonst besser einen set verschiedener Interdentalbürsten nutzen, Zahnölzer ggf. und notfalls eien Munddusche mit CHX Spülung. Aber auch bei den Alternativen zu Zahnseide kann man mit der Anwendung eineges falsch machen. Sie kommen nicht umhin, sich ein wenig Mühe mit der Anwendung zu geben.

Der Grund, warum wir Zahnseide verwenden, ist einfach: Wir können mit der Zahnbürste nicht zwischen den Zähnen und auch nicht am Zahnfleischrand im Zahnzwischenraum (links und rechts der Zahnpapille) putzen. Geringerer Speicheldurchfluß (natürlicher Kariseschutz und natürliche Remineralistation) und verbliebene Speisereste macht die engen Zwischenräume zwischen unseren Zähnen zu einem perfekten Ort für das Wachstum und die Entwicklung schädlicher Bakterien (ein Biofilm entsteht). Diese Bakterien verursachen Zahnbelag (Plaque), welche zu Karies und Zahnfleischerkrankungen führen.

Daher ist Zahzwischenraumreinigung absolut nötig, um die Abbauprodukte der bakterien (das ist der Zahnbelag) zu entfernen. Zahnseide hilft, diese klebrigen Bakterien und Plaque von den Zähnen zu entfernen. Auf diese Weise ist die Weigerung, Zahnseide zu verwenden, ein bisschen wie die Weigerung, die Rückseite Ihrer Zähne zu bürsten.



Was ist nun mit Studien, die mal vergleichen, ob Zahnseide nun hilft oder nicht?

Da kommen wir nun in einen Bereich, der wirklich - teilweise - ungeklärt ist. Denn dass es nicht viel wissenschaftliche Studien gibt, die die Bedeutung der Zahnseide zu belegen, hat nicht nur damit zu tun, dass der Zusammenhang von Bakterien, Plaque und Karies sowie Zahnfelscientzündungen eindeutig belegt ist, sonder auch, dass eine Zahnseidenstudie kaum möglich ist. Es gab bislang nicht viele wissenschaftliche, "peer-reviewte Studien", die über die langfristigen Auswirkungen von Nicht-Anwendung von Zahnseide durchgeführt wurden. Das liegt auch daran, dass es eben ziemlich schwierig ist, große Gruppen von Menschen für die Studie davon zu überzeugen, jahrelang mit der Zahnseide aufzuhören!

Alternativen zu Zahnseide?

Wenn Sie Zahnseide absolut nicht mögen, können Sie Interdentalbürsten oder eine Munddusche (verwendet mit CHX Spüllösung im Mundduschenwasser) ausprobieren, um zwischen den Zähnen zu reinigen. Das ist immerhin besser sind als nichts. Aber der beste Weg, Bakterien und deren Ausscheidungen von den Zahnoberflächen in den Zahnzwischenräumen zu kratzen, bleibt die gute, altmodische Zahnseide.

Aber klar: dabei kann man durchaus einiges falsch machen. Daher die Anleitung auf der Startseite dieses Kapitels beachten (abstreifen, nicht sägen, ...) und die Anwendung ggf in der Zahnarztpraxis zeigen lassen. hinzu kommt: die richtige Zahnseide herausfinden, mit der man am besten zurecht kommt.





Dies ist nur ein Diskussionsbeitrag, weil einige ältere Tageszeitungsberichte immer wieder auftauchen, wonach zahnseide gefährlich oder sinnlos sei. Dieser Beitrag kann in keinem Fall zahnärztliche Beratung ersetzen!

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